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"Gesundheit ist ein Recht, auf das jeder Mensch Anspruch hat"

Dr. med. Herbert Wollmann (MdB)

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) feiert ihr 75-jähriges Bestehen. Die Organisation steht an der Spitze der weltweiten Bemühungen um eine bessere Gesundheit. 194 Staaten sind Mitglied in der WHO. In den vergangenen 75 Jahren hat die WHO viel erreicht. Ihr größter Erfolg ist die Ausrottung der Pocken. Auch im Kampf gegen Kinderlähmung ist die WHO erfolgreich. Dr. med. Herbert Wollmann (SPD) würdigte als Arzt und Mitglied des Deutschen Bundestages im Wahlkreis 66 Altmark die WHO vor dem hohen Haus.

Gesundheit ist ein fundamentales Menschenrecht. In der Welt, in der wir heute leben, können sich Krankheiten, wie wir wissen, in rasanter Geschwindigkeit über den Globus ausbreiten. Covid-19 war nicht die erste Pandemie, aber sie hat uns alle leider ziemlich unvorbereitet getroffen. Dadurch ist  eines klar geworden: Auf globale Probleme müssen wir global antworten. Kleinstaaterei, wo jeder sein eigenes Süppchen kocht, darf sich nicht wiederholen.

Wir brauchen Einrichtungen, die gleichsam als Frühwarn- und Forschungseinrichtungen dienen. Das Schöne ist, dass wir diese Einrichtungen nicht neu erfinden müssen: Wir haben sie bereits! Die WHO, die hier in Berlin ihren Pandemic Hub, also ein Zentrum für Pandemieforschung, eröffnet hat, erfüllt die genannten Anforderungen – soweit die Theorie. Warum spreche ich von Theorie? Weil wir auch merken mussten, dass die WHO in vielerlei Hinsicht nicht so  ausgestattet ist, wie es wünschenswert gewesen wäre.

Sicherlich gibt es strukturelle Probleme, die aber letztendlich den gesamten Apparat der UN betreffen. Dies gibt aber nicht das Recht, der WHO finanzielle Unterstützung zu versagen, wie es der ehemalige US-Präsident  Trump getan hat, als er die US-Finanzhilfen ganz gestrichen hatte. Dies hätte zur Handlungsunfähigkeit der  WHO geführt – mit unabsehbaren Folgen für die gesamte Menschheit. Hier sprang Deutschland ein, um die Lücke zu stopfen, und kam damit seiner Verantwortung für die globale Gesundheit nach.

Ich persönlich hatte immer schon großes Interesse an der Arbeit der WHO. Als ich vor einigen Jahren in Genf war, standen zwei Ziele ganz oben auf meiner Besuchstour: das CERN und natürlich die WHO. Genau wie mich die Grundlagenphysik schon immer interessiert hat, so haben mich die Ideale, die hinter der WHO Stehen, schon immer begeistert und fasziniert. Es ist das zutiefst humane Anliegen, dass Gesundheit ein Recht ist, auf das jeder Mensch in gleicher Art und Weise, egal wo und wie er lebt, Anspruch hat.

Wir wollen, dass die WHO diesem Anspruch gerecht werden kann. Wir wollen dafür sorgen, dass die WHO endlich unabhängig finanziert wird und weniger von Spenden abhängig ist.

Wir wollen ein Pandemieabkommen, damit uns die nächste globale Krankheitswelle nicht so überrollt, wie es die letzte getan hat.
Manche in diesem Haus verteufeln die WHO. Das ist mehr als bedauerlich. Dieser Antrag ist ein Zeichen gegen diese Tendenzen. Globale Einrichtungen wie die WHO verdienen unsere Unterstützung, nicht unsere Ablehnung!


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