IHK Magdeburg fördert die internationale Zusammenarbeit am Elbe-Radweg
Der Elberadweg erstreckt sich über 1 260 Kilometer von der Quelle im Riesengebirge der Tschechischen Republik bis zur Mündung in die Nordsee. Er gehört zu den beliebtesten Fernradwegen Deutschlands und der Tschechischen Republik. In Deutschland führt der Radweg auf einer Gesamtlänge von 860 km durch sieben Bundesländer, davon mehr als 300 km durch Sachsen-Anhalt.
Im Jahr 2021 gab es deutschlandweit ca. 3,9 Millionen Radurlauber. Davon befahren viele den Elberadweg. Damit ist er entlang seines gesamten Verlaufs für viele Regionen östlich und westlich des Flusses ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für die ansässigen Unternehmen. Vier Koordinierungsstellen sorgen für eine zielgerichtete Entwicklung des Produktes Elberadweg.
Seit dem Jahr 2008 stehen die IHK Magdeburg und die Kammerunion Elbe/Oder mit den Koordinierungsstellen in Deutschland und der Tschechischen Republik, mit Vertretern aus Politik, Verwaltung und Marketinggesellschaften sowie weiteren Partnern im engen Austausch. Das Ziel der Zusammenarbeit aller Partner ist die Steigerung der Beliebtheit des Elberadwegs und die Stärkung des Wirtschaftsfaktors Elberadweg in den Regionen. Regelmäßig finden grenzüberschreitende Erfahrungsaustausche und Fachkonferenzen zu Maßnahmen für eine einheitliche, durchgängige und qualitativ hochwertige Infrastruktur und Ausstattung sowie des gemeinsamen Marketings am gesamten Elberadweg statt.
Gemeinsame Meilensteine waren u.a. anfangs Einlegeblätter des tschechischen Teils im deutschen Elberadweghandbuch und später ein gemeinsames Elberadweghandbuch über die Ländergrenzen hinaus. Diese Erfolge wurden im Jahr 2017 auf der weltgrößten Tourismusmesse ITB in Berlin geehrt. Die Kammerunion Elbe/Oder, dessen Tourismusausschuss durch André Rummel und die IHK Magdeburg geleitet wird, und Daniel Mourek, Koordinator des Elberadwegs in Tschechien, wurden als das beste touristische Produkt in der tschechisch-deutschen Zusammenarbeit von der Agentur CzechTourism ausgezeichnet. Daran anschließend wurde im Jahr 2019 das gemeinsame Logo beider Länder und die Qualitätsoffensive Elberadweg veröffentlicht.
Die Kammerunion Elbe/Oder (KEO)
Die Kammerunion Elbe/Oder (KEO) wurde im Jahr 2000 gegründet und ist ein Zusammenschluss von polnischen, tschechischen und deutschen Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern und anderen wirtschaftlichen Interessenvertretern. Diese vertreten gemeinsam die grenzüberschreitenden Interessen der Elbe-Oder-Region, in welcher im Jahr 2010 37,6 Millionen Menschen lebten, rund 7,5 Prozent der EU-Bevölkerung.
Die Ziele der KEO sind die Beschleunigung der wirtschaftlichen Integration Polens, Tschechiens und Deutschlands sowie die wirkungsvolle Einbindung der Interessen der regionalen Wirtschaft in die europäischen Entwicklungen.
Aktuell empfing die IHK Magdeburg anlässlich der internationalen Elberadwegkonferenz am 20. September 2022 eine tschechische Delegation mit politischen Vertretern und Touristikern. Nach einer gemeinsamen Fahrradtour zum Wasserstraßenkreuz und einer Führung in der Trogbrücke am 19. September 2022, wurden auf der Elberadwegkonferenz weitere Maßnahmen diskutiert.
Ein wichtiger Tagespunkt der Elberadwegkonferenz war die im Jahr 2019 gestartete Qualitätsoffensive. Diese hat das Ziel, die Infrastruktur und den Service zu verbessern. Konkrete Maßnahmen wurden unter der Beteiligung der IHK Magdeburg in einem Forderungspapier der Koordinierungsstellen zusammengefasst und am 20. September 2022 vorgestellt.
Inhalte des Forderungspapiers sind vor allem die Schaffung von Standards bezüglich der Streckenführung, der Umgang mit Umleitungen, ein einheitliches und länderübergreifendes Beschilderungskonzept, ein zentrales Meldesystem für Fähren, eine permanente Qualitätskontrolle und Themen wie Barrierefreiheit, Elek-tromobilität und die Zusammenarbeit mit den Landkreisen, Kommunen und Behörden.