Mein Winterkampf
Am Montag, 15. Dezember 1986, steige ich morgens in einen Zug in Richtung Leipzig, der mich diesmal nicht in die DDR-Messemetropole bringen soll, sondern in das Leipziger Umland. Auf der Fahrt nach Bad Lausick erhalte ich einen Eindruck, was mich in den folgenden dreieinhalb Monaten erwarten sollte. Der Zug rollt südlich von Leipzig vorbei an Tagebaulandschaften. Ich sehe aus dem Zugfenster massive Bergbautechnik und massenweise Kohle. Für dieses „Schwarze Gold“ und für warme Stuben von Millionen DDR-Bürgern im kommenden Winter tausche ich meinen Arbeitsplatz in Stendal mit der rauhen Welt im Kraftwerk Lippendorf und in der Kohleförderung. Bis zum 31. März 1987 bin ich Kohlekumpel mit allem, was dazugehört.