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Notruf aus dem Norden Sachsen-Anhalts: "Rettungshubschrauber nötig!"

Noch immer – 30 Jahre nach der deutschen Einheit – existieren mitten in Deutschland zwei große weiße Flecken in der Infrastruktur und Logistik: Zwischen den Landeshauptstädten Magdeburg (Sachsen-Anhalt) und Schwerin (Mecklenburg-Vorpommern) gibt es keine Stroke Unit, in der Schlaganfallpatienten speziell behandelt werden können. Und zwischen Magdeburg und der Landesgrenze Brandenburg/Mecklenburg-Vorpommern müssen sich Autofahrer noch immer in Geduld üben, weil der Lückenschluss der Autobahn 14 längst nicht fertiggestellt ist.

Wenigstens zwei hoffnungsvolle Zeichen gibt es, dass an Lösungen gearbeitet wird. An der Autobahn wird Stück für Stück gebaut. Und mit der Fertigstellung des letzten Neubauabschnittes, wahrscheinlich um die Jahreswende 2020/21, sollen am Johanniter Krankenhaus in Stendal die Fachbereiche Neurologie und Neurochirurgie einschließlich eine Stroke Unit neu eröffnet werden. Allerdings wird mit der in Rede stehenden Schließung des Krankenhauses in Havelberg die Kliniklandschaft im nördlichen Sachsen-Anhalt weiter ausgedünnt, so dass schnelle und umfassende medizinische Versorgung in der Region nicht immer und überall und vor allem nicht nach dem zeitlichen Standard erfolgen kann, der im Rettungsdienstgesetz Sachsen-Anhalts festgeschrieben ist.

Deshalb hat sich der Stendaler CDU-Landtagsabgeordnete Hardy Güssau an die Spitze einer Initiative gesetzt, die die Etablierung eines Hubschrauberstandortes in der nördlichen Altmark fordert. „Die Notwendigkeit für einen Rettungshubschrauber ist eine alte Forderung, die schon vor einigen Jahren von mir in Bezug mit dem Weiterbau der A 14-Nordverlängerung gestellt wurde“, sagt Güssau und fügt hinzu: „Die aktuellen öffentlichen Diskussionen um die vermutete Schließung des Krankenhauses Havelberg haben mich auf diese alte Forderung zurückkommen lassen und erneut verdeutlicht, dass die Menschen in der Altmark langfristig die Sicherheit haben müssen, dass eine schnelle und umfassende medizinische Versorgung in der Region erhalten bleibt.“ Bisher müssen vor allem Schlaganfallpatienten, die eine dringende und zeitnahe Behandlung benötigen, von Stendal in die Stroke Unit der Universitätsklinik Magdeburg gebracht werden. 

(Ausführlich mdw-Ausgabe Frühjahr 2020)


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