Egons Sicht auf den Herbst 1989
Die Buchvorstellung "Wir und die Russen" im großen Saal des Hauses der russischen Wissenschaft und Kultur in Berlin war die Präsentation seiner Version der Geschichte aus dem Herbst 1989: Egon Krenz, Nachfolger Erich Honeckers als Partei- und Staatschef der DDR, schrieb auf 300 Seiten auf, wie aus seiner Sicht die Deutsche Demekratische Republik Jahrzehnte lang „mit der Sowjetunion auf Gedeih und mit Gorbatschow leider auch auf Verderb verbunden war“. Krenz berichtet dabei insbesondere über das Verhältnis der DDR und der UdSSR im Jahr 1989 und über seine Telefonate und Treffen mit Michail Gorbatschow in Moskau sowie über tiefe Differenzen zwischen dem KPdSU-Generalsekretär und Honecker. Hunderte Zuhörer, in erster Linie frühere Weggefährten aus der SED und der FDJ, waren gekommen, um Krenz zu folgen. Von Selbstzweifeln jedoch keine Spur. Geduldig stellten sich viele Gäste in die Schlange, um sich ihr Buch von Krenz signieren oder Autogramme geben zu lassen. Im Oktober will Egon Krenz mit seinen Anhängern auf einer Festveranstaltung in Berlin den 70. Jahrestag der DDR feiern.