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Der Weg zurück ins Leben

Bilden gemeinsam das Leitungsteam des NRZ Magdeburg: Matthias Grill, Geschäftsführer, und Prof. Dr. Michael Sailer, Ärztlicher Direktor und Chefarzt. Foto: NRZ MD

Neurologische Rehabilitation im NRZ Magdeburg Ein Erfolgsmodell der teilhabeorientierten Rehabilitation neurologischer Patienten in Sachsen Anhalt

Von Prof. Dr. Michael Sailer, Ärztlicher Direktor und Chefarzt Neurologie Neurologisches Rehabilitationszentrum Magdeburg (NRZ)

Neurologische Erkrankungen können in jedem Lebensalter auftreten, führen häufig zu Funktionsdefiziten und sind ein Hauptfaktor für Behinderung und chronische Krankheitsverläufe. Das Ausmaß und die Schwere der Störungsbilder können erheblich variieren. Eine defizitadaptierte, am individuellen Bedarf ausgerichtete Einteilung der Rehabilitanden ist nur in der Neurologie etabliert und wurde in Form eines Phasenmodells der neurologischen Rehabilitation von der Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (BAR) konzipiert.

Das Konzept teilt die Versorgung in die Phasen A-F ein. Dabei ist die Phase A die Akutversorgung und die Phasen B-E werden der Rehabilitation zugeteilt. Die Phaseneinteilung dient u.a. der besseren Ableitung von Rehabilitationszielen sowie Therapiekonzepten und damit der besseren Versorgung neurologischer Patienten. Mit Ausnahme der Phase F, die keine Rehabilitationsphase im engeren Sinn darstellt, sondern ein Konzept der langfristigen statuserhaltenden Pflege ist, hält die MEDIAN Klinik Neurologisches Rehabilitationszentrum Magdeburg (NRZ) für alle neurologischen Rehabilitationsphasen Leistungen vor und gewährleistet somit eine durchgängige und phasenübergreifende Rehabilitation aus einer Hand „von der Beatmung (Phase B) bis zur medizinisch beruflichen Rehabilitation (Phase D/E)“.

Die MEDIAN Klinik NRZ Magdeburg wurde als eine Modelleinrichtung vor 20 Jahren mit finanzieller Unterstützung des Bundes und des Landes Sachsen-Anhalt am 19. Juli 1999 in Betrieb genommen und ist seit dem ein fester Bestandteil der Versorgungskette in Sachsen-Anhalt. Es erbringt nicht nur als Schnittstelle zu den Akutkrankenhäusern (Phase A), Leistungen der Frührehabilitation (Phase B) und der weiterführenden medizinischen Rehabilitation (Phasen C und D), sondern auch mit Fokus auf die berufliche Wiedereingliederung von Patienten im erwerbsfähigen Alter, Leistungen der medizinisch beruflichen Rehabilitation, beispielweise durch Belastungserprobungen und Arbeitsplatztraining (Phase E). Gerade auch die berufsbezogenen Therapieinhalte sind vor dem Hintergrund, dass ein Viertel der Patienten mit Schlaganfall, der häufigsten  neurologischen Erkrankung in der medizinischen Rehabilitation in Deutschland, unter 65 Jahre alt ist, von besonderer Relevanz. Beim Schlaganfall treten am häufigsten motorische Funktionsstörungen auf. Sie führen dazu, dass ein Drittel der Betroffenen im täglichen Leben auf Hilfe angewiesen ist und  ca. 70 Prozent in ihrer Berufs- oder Erwerbsfähigkeit eingeschränkt bleiben. Das Auftreten eines Schlaganfalls steigt mit dem Alter; und die Inzidenz liegt jährlich bei ungefähr 200 bis 250 Schlaganfällen auf 100 000 Einwohner.

(Ausführlich mdw-Heft Aug/Sep 2019)
 


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