Mit Hafen-Erweiterung wird Zugewinn an Geschäften erwartet
Der Magdeburger Hafen macht von sich reden. Er ist eine Erfolgsgeschichte, wie sie um Buche steht. Zum 1. Januar dieses Jahres gab‘s einen Stabswechsel. Karl-Heinz Ehrhardt, der mehr als 16 Jahre die Geschicke des größten Binnenhafens Ostdeutschlands bestimmte, übergab die Führungsverantwortung an den 52-jährigen Dr. Heiko Maly.
Maly ist sich bewusst, in welche Fußstapfen er da getreten ist. Er ist auch kein Neuling in der Hafenwirtschaft, sondern einer, der von Ehrhardt in den Hafen geholt, als sein Nachfolger schließlich persönlich ausgesucht wurde und langfristig in das Amt hineingewachsen ist. Karl-Heinz Ehrhardt: „Ich bin kein Verfechter davon, aufzuhören, ein halbes Jahr irgendjemanden von irgendwo in die Firma rein zu holen, die sehr stark auf Netzwerken beruht und nun zu sagen: Mach mal. Es ist immer besser, jemanden frühzeitig zu holen, ihn in eine mittlere oder Führungsposition zu setzen, anzuschauen, wie funktioniert das. Er ist nicht ganz von außen, hat die Firma schon fünf Jahre kennen gelernt, um ihn dann zu meinem Nachfolger zu machen. Das war mein erklärtes Ziel.“
Vor zwei Jahren feierte die Magdeburger Hafen GmbH ihren 25. Geburtstag. Den Hafen selbst gibt es aber bereits seit dem 19. Jahrhundert. Er gehörte mit zu den größten Binnenhäfen Europas und ist heute nach Hamburg der zweitgrößte Binnenhafen an der Elbe. Zu DDR-Zeiten dienten die Häfen an der Mittelelbe, die zu dem VEB Binnenhäfen Mittelelbe zusammengefasst wurden, hauptsächlich dem Umschlag von Massengütern. Der Hafen Magdeburg hatte als größter Binnenhafen der DDR innerhalb des Hafenverbundes eine herausragende Position. Nach der Deutschen Einheit wurde 1992 die „Magdeburger Hafen GmbH“ als städtisches Unternehmen gegründet und ist im Vergleich zur langen Historie des Hafens ein noch junges Unternehmen. Heiko Maly war vor seinem Eintritt in die Magdeburger Hafen GmbH im Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr tätig. Über den Logistikbeirat des Landes Sachsen-Anhalt und die von der Landesregierung veranstalteten so genannten Hafenhinterlandkonferenzen lernten sich Maly und Ehrhardt kennen. „Über die vielen Jahre hat mich Herr Ehrhardt dann im Hafen gefördert“, sagt Maly, der vor der Geschäftsübernahme Leiter und Prokurist der Abteilung Betrieb/Vertrieb/Logistik des Hafens war und damit bereits in der Vergangenheit viele Dinge strategisch entwickelte, sich außerdem um die Vermarktung und um neue Kunden kümmerte, aber auch zuständig war, „dass wir unsere Flächen erweitern und unsere Technik modernisieren“.
Karl-Heinz Ehrhardt übergab zur Jahreswende 2018/19 seinem Nachfolger Heiko Maly ein wirklich intaktes Unternehmen, das auf Wachstumskurs ist, das Maly in eine gute Zukunft führen will. Zu den größten Vorteilen des Unternehmens gehört die Lage des Hafens. Ehrhardt: „Ich kenne derzeit keinen Binnenhafen, der sein Hauptterminal, unser Hanseterminal, einen knappen Kilometer entfernt von einer großen Autobahntrasse hat. Es sind 800 Meter, schon ist man auf der Autobahn 2 bzw. der Autobahn 14. Solch eine perfekte Verkehrsanbindung muss man woanders erstmal suchen.“
(Der Artikel in voller Länge im mdw-Heft Mai/Juni 2019)