Insel Usedom ringt in Berlin und Schwerin um Anerkennung
Karl-Heinz Schröder schwärmt von Lyonel Feininger. Wer weiß schon, dass der beliebte Maler des vorigen Jahrhunderts mehrere Jahre lang jeden Sommer auf der Insel Usedom verbrachte und der Nachwelt einen reichen Schatz an Feininger-Bildern mit Usedom-Motiven hinterließ? Schröder, 1951 in Zinnowitz geboren, ist ein waschechter Usedomer. Er kennt auf der Insel fast jeden. Ihn kennt fast jeder. Ali Schröder, so nennen ihn seine Freunde, arbeitet als ehrenamtlicher Amtsvorsteher des Amtes Usedom Süd, das zuständig ist für 12 000 Einwohner, die in 15 Kommunen auf der Sonneninsel in Mecklenburg-Vorpommern leben.
Wenn Schröder zu erzählen beginnt, merkt man ihm an, dass ihm die Dinge wichtig sind, die er anpackt. „Das A und O auf der Insel ist eine funktionierende Wirtschaft", sagt er. Es gibt viele Menschen, vor allem Unternehmer, die sich engagieren, die regelmäßig zusammenkommen, die sich über Chancen und Vorstellungen austauschen, die Wirtschaft weiter voranzubringen. Die aber gar nicht so intakt ist, wie manch einer sich das vorstellt. „Unsere Region ist geprägt von 100 Prozent Handwerk. Jeder ist davon abhängig. Und von der Fischereiwirtschaft als wichtigen Wirtschaftszweig auf Usedom." Kaum ausgesprochen, gerät Schröder in Rage. „Die Fangquoten sind stark eingeschränkt; vor allem junge Leute haben zu kämpfen. Ohne ausreichenden Fischfang können die nicht leben." Ein Jungfischer dürfe 500 Kilogramm jährlich fangen. Jetzt sollen die Fangquoten nach europäischen Vorgaben noch einmal um 30 Prozent gekürzt werden. „Warum wird limitiert", fragt Schröder. „Wir brauchen die Fischereiboote. Die müssen am Strand sein; die müssen anlanden. Darum kämpfen wir."
(Die komplette Reportage lesen Sie im mdw-Sommerheft 2017.)