Seit 20 Jahren private Business-School
Der 31. Januar 2016 war für die traditionsreiche Handelshochschule Leipzig (HHL) ein denkwürdiger Tag: Vor genau 20 Jahren wurde der Studienbetrieb wieder aufgenommen. Das Jubiläum feierten denn auch Gäste aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik, unter ihnen die beiden ehemaligen sächsischen Ministerpräsidenten Prof. Dr. Kurt Biedenkopf und Prof. Dr. Georg Milbradt.
Biedenkopf, der Unternehmer Dr. Arend Oetker sowie der erste wissenschaftliche Geschäftsführer der „neuen" Handelshochschule, Prof. Dr. Heribert Meffert, wurden vom heutigen HHL-Rektor, Prof. Dr. Andreas Pinkwart, mit der Ehrensenatoren-Würde der HHL ausgezeichnet. Pinkwart: „Die HHL hat in den vergangenen zwei Dekaden wichtige Beiträge zum Gelingen des Transformationsprozesses von der planwirtschaftlichen Kommandowirtschaft hin zur sozialen Marktwirtschaft geleistet. Heute besticht sie angesichts der grundlegenden digitalen Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft als erfolgreiches Zentrum und Katalysator für Unternehmertum und Innovationsmanagement in unserem Land."
Der frühere Regierungschef Sachsens lobte die Entwicklung der Leipziger Managerschmiede: „Am stärksten hat mich in den letzten 20 Jahren die Vitalität der HHL und die Aktualität ihrer Angebote beeindruckt. Eine der ältesten Business-Schools tritt an, zu erneuern und kritisch zu werten, was die Business-Schools, vor allem im angelsächsischen Raum seit rund 40 Jahren lehren und zunehmend an ihren Lehren zweifeln. Der ganzheitliche Ansatz der HHL ist produktiver als der derzeit gelehrte. Für sie ist die Ökonomie keine Herrschaftslehre, sondern eine dienende Wissenschaft im Kontext unserer Kultur. Daran fehlt es den meisten Business-Schools", sagte der heute 86-jährige Biedenkopf.
Prof. Dr. Birgitta Wolff, Präsidentin der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt/Main kam nach Leipzig (die Partnerstadt von Frankfurt) und gratulierte der HHL mit ihrem Festvortrag: Große Chanchen für die Betriebswirtschaftslehre ergäben sich ihren Worten zufolge aufgrund der steigenden Anzahl internationaler sowie auch berufserfahrener Weiterbildungs-Studierenden. Nachholbedarf sieht die Wissenschaftsexpertin nicht nur bei der Exzellenzinitiative, in der die BWL nicht auftauche, – auch in Politik und Politikberatung müssten Experten der Betriebswirtschaftslehre stärker Gehör finden, denn: „Hier geht es um unsere Forschungsthemen wie beispielsweise Industrie 4.0 oder Gründungs- und Wirtschaftsförderung."
Nach der politischen Wende wurde die traditionsreichste Wirtschaftshochschule im deutschsprachigen Teil Europas als private Business-School wieder gegründet. Am 31. Januar 1996 startete der Studienbetrieb an der Handelshochschule Leipzig mit 14 Studierenden. Heute studieren an der HHL Leipzig Graduate School of Management rund 650 Masterstudenten und Doktoranden aus 50 Nationen.
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