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Für Frieden und Solidarität auf der Welt war die DDR immer bereit

Unsere Fotos spiegeln mannigfaltige Solidaritätsmanifestationen der DDR für den Frieden auf der Welt wider. Sie entstanden in Berlin, Stendal, Vietnam und in Südafrika. Fotos: mdw/Wannewitz (5)

Noch heute danken Vietnamesen, Chilenen, Mocambiquaner, Kubaner und auch Südafrikaner für eine solide Ausbildung und den gemeinsamen Kampf gegen Apartheid

Von André Wannewitz

25 Jahre nach der deutschen Einheit erlebe ich etwas Einzigartiges: Ich sitze in einem Hotel im vietnamesischen Ho Chi Minh Stadt in der Lobby, als mich ein Mann in gutem Deutsch anspricht und an die DDR erinnert. „Dort habe ich meine Ausbildung gemacht und studiert und arbeite mit diesem Wissen seit langem für mein vietnamesisches Vaterland. Dafür danke ich der DDR.“

Dieses Gefühl der Verbundenheit war nicht inszeniert, es war ganz und gar heutig und vor allem extrem ehrlich. Ich erinnere mich: Als die deutsche Einheit Wahrheit wurde, war ich 27 Jahre alt. Schon  seit Staatsgründung 1949 war es der DDR ein vornehmes Anliegen, neben der Solidarität für die sozialistischen Bruderländer die nationalen Befreiungsbewegungen auf der Welt zu unterstützen. Vietnam, Mosambik, Angola, Nikaragua, aber auch dem südafrikanischem Volk galt die Solidarität der DDR, vor allem im Kampf gegen die Apartheid.

Dieses Engagement der DDR und ihre Entwicklungszusammenarbeit wurden von Anfang an mit dem praktischen Tun verbunden, viele Menschen aus diesen Staaten in der DDR studieren zu lassen oder sie als Arbeiter in die Kollektive der Betriebe zu integrieren, um für die zumeist jungen Leute Aus- und Weiterbildungen zu organisieren und zu finanzieren. In großer Zahl folgten junge Vietnamesen diesem Ruf. Wer im kriegszerstörten Vietnam die Zusage für Ausbildung und Arbeitsplatz in der DDR erhielt, fühlte sich ausgezeichnet und privilegiert.

Die DDR-Entwicklungspolitik war sowohl im In- als auch im Ausland nie ein Fass ohne Boden. Berufsausbildung, Facharbeit in den Betrieben und Studium waren immer so aufeinander abgestimmt, dass all diejenigen Menschen, die aus den befreundeten Staaten und aus den Ländern der nationalen Befreiungsbewegung zu uns kamen, fit gemacht wurden für den späteren Einsatz in vielfältigen Positionen in ihren Heimatländern.

Solidarität und Freundschaft mit den Völkern aus Afrika, Asien, Lateinamerika haben die Menschen in der DDR in jeder Phase gelebt. Auf den alljährlich stattfindenden Solidaritätsbasaren der Journalisten auf dem Berliner Alexanderplatz war der Andrang stets enorm. In den Bezirken und Kreisen der DDR fanden zahlreiche regionale Solidaritätsveranstaltungen statt, etwa zusammen mit dem Afrikanischen National Congress in Südafrika zur Befreiung ihres Helden Nelson Mandela.

Ich selbst habe mir mit der deutschen Einheit vorgenommen, viele Brennpunkte des damaligen Zeitgeschehens persönlich zu besuchen und die Menschen vor Ort kennen zu lernen. Vietnam und Südafrika werden mir bleibend in Erinnerung sein, weil hier die Einheit von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft so lebendig von den Jungen und den Alten gelebt wird und Dankbarkeit nicht zur Floskel verkommen ist. Dass sich heutzutage die Wirtschaftsbeziehungen von Deutschland zu Vietnam und zu Südafrika auf höchstem Niveau entwickeln, daran haben die Unternehmen, vor allem auch aus Ostdeutschland, mit Unterstützung der Industrie- und Handelskammern und ihrer Auslandspartner, einen nicht zu unterschätzenden Anteil. Das ist gelebte Solidarität im 21. Jahrhundert.      


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