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Altstadt-Million kam zum 20. Mal

Von Eberhard Aurich (Text und Fotos) Hier an der Neiße in der Oberlausitz oder auch je nach Sichtweise Niederschlesien wird die mitteleuropäische Zeit (MEZ) gestellt. Der 15. Meridian östlicher Länge läuft mitten durch die Stadt, rückt den Uhrzeiger eine Stunde vor gegenüber dem 0-Meridian, dem Londoner Greenwich, teilt die alte Stadt und vereint das deutsche Görlitz und das polnische Zgorzelec. Die Uhren ticken hier auf beiden Seiten der Neiße mitteleuropäisch, auch politisch, denn die Zweistadt ist heute gar Europastadt. Ein europäisches Symbol, eine Stadt voller Symbole, mal vor, mal in, mal hinter der Zeit. Der Besucher der Stadt taucht, ob er es will oder nicht, tief in die europäische Geschichte ein. Das allein lohnt einen Besuch in der östlichsten Stadt Deutschlands.

Görlitz wurde 1071 erstmals in einer Urkunde König Heinrichs IV. erwähnt. Darin erhielt der Bischof von Meißen das slawische Dorf Goreliz als Geschenk. Im Jahr 1339 erhielt die Stadt zusätzlich das Stapelrecht für eine in ganz Europa nachgefragte Färberpflanze, das Waid, für die Farbe Blau in der Tuchfärbung. Die Stadt wurde durch ihren aufstrebenden Handel sowie wegen der Monopolstellung für den Waidhandel in den böhmischen Ländern und aufgrund einer florierenden Tuchproduktion zur bedeutendsten Handelsstadt zwischen Erfurt und Breslau. 1636 wurde Görlitz zusammen mit der Oberlausitz zum Ausgleich für Kriegsschulden des Kaisers an das Kurfürstentum Sachsen vergeben. 1815 auf dem Wiener Kongress wurde dann die Oberlausitz geteilt und Görlitz der preußischen Provinz Schlesien zugeschlagen. Die Zugehörigkeit zu Preußen hatte erheblichen Einfluss auf die politische und gesellschaftliche Entwicklung der Stadt, es kam zu einer erneuten Blüte. Im Jahr 1847 erhielt die Stadt einen Bahnanschluss nach Dresden und wurde gleichzeitig über eine Zweigbahn mit Berlin und Breslau verbunden. Damit in Verbindung stand eine rasche Industrialisierung. Zahlreiche öffentliche Großbauten, Industrieanlagen und Wohnsiedlungen der Gründerzeit prägen deshalb noch heute das Stadtbild.

De ausführliche Reportage lesen Sie im md-Sommerheft 2014.


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